Mit einer Vorliebe für extreme Kontraste, erregte Tonrepetitionen und ähnliche formale Mittel konstruiert er ein Gegeneinanderspiel der sechs Instrumente, das ohne Verschnaufpause zwischen spannungsgeladener Ruhe und explosivem Ausbruch hin- und hergerissen ist. So gelingen Bröder musikalische Bilder der Bedrohung, in denen nur momentan eine zerbrechliche Schönheit aufblitzt. Gegen Ende des Stückes hat er einen gesprochenen Text von Helga Askani eingebaut, ein surrealistisches Gedicht, das Archaisches evoziert und, so die Partituranweisung, "leise, in sich gekehrt und ohne Botschaft" zu sprechen ist. Der genaue Titel der Komposition ist ein Konglomerat, und reiht die Besetzungsgröße, das Schlüsselwort des Gedichtes und den Grundgestus des Werkes unmittelbar nebeneinander: Sextett. Verkapselt. Traum.
Einführungstext zur Sendung des Hessischen Rundfunks vom 29.8.1989