I. O du schöner Rosengarten
O du schöner Rosengarten,
o du schöner Lorienstrauß,
bist mir stets in meinem Herzen,
kommst mir nimmermehr heraus.
Vater und Mutter wolln’s nit leiden,
gelt, mein Schatz, das weißt du wohl;
sag mir die gewisse Stunde,
wo ich zu dir kommen soll.
Bin so oft bei dir gewesen,
manche schöne halbe Nacht,
und bei dir den Schlaf vergessen
und in Liebe zugebracht.
O du schöner Rosengarten,
o du schöner Himmelsthron!
Ei, wie lang muß ich noch warten?
Hätt ich dich nur wirklich schon.
II. Blaublümelein
Es fiel ein Reif in der Frühlingsnacht.
Er fiel auf die zarten Blaublümelein,
sie sind verwelket, verdorret.
Ein Jüngling hatte ein Mägdlein lieb,
sie flohen gar heimlich von Hause fort;
es wußt’s nicht Vater noch Mutter.
Sie sind gewandert hin und her,
sie haben gehabt weder Glück noch Stern,
sie sind verdorben, gestorben.
Auf ihrem Grab Blaublümelein blühn,
umschlingen sich zart wie sie im Grab,
der Reif sie nicht welket, nicht dorret.
III. Dort drunten im Tale
Dort drunten im Tale
läufts Wasser so trüb,
und i kann dir’s nit sage,
i hab di so lieb.
Sprichst allweil von Liebe,
sprichst allweil von Treu,
und a bissele Falschheit
is au wohl dabei.
Und wenn i dir’s zehnmal sag,
daß i di lieb,
und du willst nit verstehen,
muß i halt weiter gehn.
Für die Zeit, wo du g’liebt mi hast,
dank i dir schön,
und i wünsch, daß dir’s anderswo
besser mag gehn.