Als Geschwisterstück zu "Nachträume" sucht acht Jahre später Todes Stille nun auf's Neue, einer Liedkomposition von Franz Schubert mit der solistischen Gitarre zu begegnen. Vor dem flüsternd-zurückhaltend artikulierten Goetheschen Text entsteht eine sparsame, ruhig fließende Musik, die mehr aus Klang denn aus Geste besteht und in jenen auch gelegentlich Gesungenes projiziert. Mehrmals durchmißt sie abstürzend den gesamten Oktavraum des Instruments, hinein in den nun um eine große Terz herabgestimmten tiefsten Gitarrenton: das große, fast unwirklich erscheinende C. In einer Art von Zentraltönigkeit kehrt dieser Ton immer wieder, Weite evozierend und den Grundton des Liedes reflektierend. Jener Weite ist der Tod, den das Gedicht benennt, gewärtig. Der Tod, dessen Stille auch die Stille und Unendlichkeit des Wassers durchzieht.