Für Kinder oder Jugendliche zu komponieren bedeutet meiner Ansicht nach vor allem, sie ernst zu nehmen und nicht zu unterschätzen. Das entstehende Stück soll sich nicht bei ihnen anbiedern wollen und auch aus Erwachsenensicht musikalisch anspruchsvoll sein.
So sind die technischen Schwierigkeiten der sechs Sätze aus Schattenlicht zwar überschaubar und die verwendeten Mittel reduziert, doch unternimmt die Musik gerade von da aus den Versuch, Sprachhaftigkeit, Tiefenschärfe und Bezüglichkeit zu gewinnen. Sie will also im besten Sinne einfach und nicht simplifizierend sein.
Die sechs sich eigenwillig entwickelnden musikalischen Charaktere finden ihre sichtbaren Entsprechungen in den aquarellierten Illustrationen von Susanne Resch. Auf die sonst üblich gewordenen Comicdarstellungen verzichtend, erfassen sie vielmehr den Notentext als Ganzes und konkretisieren die ja bereits im Titel angedeuteten visuellen Vorstellungen des Komponierten.