Kurze Zeit nach Beendigung meines Bläsersextetts Färbungen, Störungen löste sich das Ensemble, für das ich es 1996 komponiert hatte, leider auf. All die Jahre blieb es seitdem liegen, fast vergaß ich es, und daß es nun nach über 10 Jahren endlich uraufgeführt wird, ist für mich in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes.
Wie der Titel schon andeutet, besteht mein Stück aus zwei sehr verschiedenartigen Sätzen. Der erste besteht im wesentlichen aus einem hin zum Geräuschhaften sich entwickelnden Klangkontinuum – aus sich verändernden Einfärbungen des Tones h. Der zweite ist geprägt von scharfen Kontrasten zweier unterschiedlicher Strukturen und somit Charakteren – der Gegensätzlichkeit von kantablem Naturhorn und erregten Störfeuern, welche sich späterhin verselbständigen. Verbunden sind "Färbungen" und "Störungen" durch ihre jeweiligen Schlußpartien, die beide eine Tendenz zur Verfestigung in sich tragen.