Den Vogel hatte allerdings Alois Bröder abgeschossen mit seinem Zyklus auf von Ernest Borneman gesammelte Kinderverse: Wir machen keinen langen Mist. Skurril, witzig und frech bis unter die Gürtellinie sind diese Verse, die von Erwachsenen gesetzte Tabus aufbrechen. Bröder komponiert nicht am Text entlang, sondern vielmehr das Erstaunen wie Erschrecken ob solcher verbal-erotischer Anzüglichkeiten – köstlich dargestellt von der Sängerin, während die beiden Instrumentalisten die Worte ironisch aufspießen mit meist kurzen Einwürfen.

Heinz Zietsch
(in: Darmstädter Echo, 15.2.1991)