Da sind dann Bröders Vingt Moments ein Ausnahmewerk. Raffiniert die Behandlung des Orchesters, wobei jede Schattierung ausgenutzt wird. Da gibt es zwar auch Pompöses, aber nur einen Moment lang. Alles wird sofort zurückgenommen oder auch abgebrochen. Es sind Gesten, die da momenthaft und wie erstarrend komponiert werden, gebrochene Charaktere, die in Verbindung zur Tradition stehen, die sich aber nie affirmativ breit macht. Der Hörer kann die Momente assoziativ erfassen und seine Gedanken drum herum spinnen. Obwohl die Reihenfolge der Stücke beliebig sein kann, wirkt die Komposition so, als würde im Verborgenen eine Variationenfolge walten.

Heinz Zietsch
(in: Darmstädter Echo, 31.1.2008)