Hund gesucht, am liebsten mit Herrchen dazu ..
Alois Bröder hat Kontaktanzeigen vertont. Ein Spaß für eine Sopranistin mit Gitarren- und Mandolinenbegleitung.
Der Gitarrist und Komponist Alois Bröder hat 13 Kontaktanzeigen für Sopran, Gitarre und Mandoline vertont. Hierbei ist es ihm gelungen, charaktervolle und originelle Textvorlagen zu finden, die schmunzeln lassen: Der Leser ist amüsiert über Sparsamkeit (Er, NR + T, su Sie in Mü, BMB, AG) oder mangelnde Deutschkenntnisse des Inserenten (!!!ich warte meine traume frau:), nur hübsche bitte) sowie profunde Selbsterkenntnis (mann mit allen anzeigenüblichen nachteilen sucht frau mit allen branchenüblichen vorzügen).
Man kann sich der Komik, Ehrlichkeit und Skurrilität dieser allzu menschlichen Texte nicht entziehen, weil die Gitarre und die Mandoline dazu zirpen, beben, zupfen und seufzen, karikieren, insistieren und arpeggieren, imitieren, nicht locker lassen, scherzen und sich sehnen ... Die Lieder muten schräg, lustig, rührend, wehmütig und auch komisch an, sind für eine Sopranistin mit wirklich leichter und guter Höhe geschrieben und nicht sehr schwierig in Melodieführung und Tonalität. Eine gewisse rhythmische Souveränität, etwas Erfahrung in der Interpretation Neuer Musik, Freude an Expressivität und nicht nur Schöngesang sind von Vorteil und gefordert. Der Komponist benennt den Schwierigkeitsgrad mit "mittelschwer", der Gitarrenpart kommt allerdings eher knifflig und vor allem rhythmisch komplex und anspruchsvoll daher.
Die Stücke sind Miniaturen, nur wenige Sekunden lang, meistenteils kantabel, ausdrucksvoll und dankbar in der Wirkung. Die Erarbeitung wird sich lohnen und verspricht eine originelle und publikumswirksame Performance.
Dorothee Labusch
(Schweizer Musikzeitung, 7.12.2018)
Het is geen alledaagse combinatie: sopraan, mandoline en gitaar, en de teksten zijn dat al evenmin. De Duitse componist Alois Bröder (*1961) componeerde een cyclus van 13 liederen op contactadvertenties. Het zijn korte, grillige en in eerste instantie lachwekkende teksten, maar achter de woorden schuilen hoop en eenzaamheid. Het idioom is modern, maar niet volkomen atonaal. De zangstem (d'-bes'') heeft weinig grote sprongen en vindt houvast in de instrumentale partijen. De liederen zijn zeer beeldend en theatraal, komisch en ontroerend. De mandoline en de gitaar laten zich daarin ook niet onbetuigd en zijn net zo belangrijk als de zangstem.
(Es ist keine alltägliche Kombination: Sopran, Mandoline und Gitarre, und die Texte sind es auch nicht. Der deutsche Komponist Alois Bröder (*1961) komponierte einen Zyklus von 13 Liedern auf Kontaktanzeigen. Es sind kurze, launige und im ersten Augenblick zum Lachen reizende Texte, aber hinter den Wörtern klingen Schutz, Hoffnung und Einsamkeit an. Das Idiom ist modern, aber nicht völlig atonal. Die Singstimme (d' -b'') hat wenig große Sprünge und findet in den Instrumenten Halt. Die Lieder sind sehr bildhaft und theatralisch, komisch und bewegend. Die Mandoline und die Gitarre lassen sich darin auch nicht übersehen und sind genauso wichtig wie die Singstimme.)
Dinant Krouwel
(De Liedvriend, Mai 2018)
Hinter diesem ungewöhnlichen Titel verbergen sich 13 sehr unterschiedlich angelegte Trios. Die Aussagen origineller und auch humoristischer Kontaktanzeigen inspirierten den Komponisten, die Vielschichtigkeit der Gefühle, die sich ihm darin offenbarten, in Klang umzusetzen.
In zeitgenössischer, wohlklingender Tonsprache entsteht für die Zuhörer eine vielgestaltige und sehr lebendige Klangwelt, welche den drei Solisten Sopran, Mandoline und Gitarre technisch und musikalisch einiges abfordert. Dabei sind die Parts mit sehr guter Kenntnis der Instrumente geschrieben, was den Musizierenden sehr entgegen kommt. Die fantasiereich gestaltete Kammermusik und die ungewöhnlichen Texte werden für die Ausführenden sicher zu einem musikalischen Vergnügen der besonderen Art.
Man erfreut sich an einer schönen Ausgabe mit klarem Druck, kurzen Erklärungen zu Werk, Texten und Spielanweisungen. Sehr empfehlenswert ist das Stück für ein Konzert, in dem moderne Musik erklingen soll, die für Musiker und Zuhörer faszinierend wirkt.
MWH
(BDZ-Magazin „Auftakt“ 4/2019)