Ein Wiederkehrendes verändernd immer wieder aufs Neue aufzugreifen, ist ein alter, bezwingender musikalischer Formgedanke, nicht zuletzt, weil er ein hohes Maß an Faßlichkeit garantiert. Dieses heute verpönte und scheinbar hoffnungslos veraltete Prinzip mit all seinen formalen Überraschungen auf seine gegenwärtige Verwendbarkeit hin zu befragen, ist Gegenstand von Rondes (was übrigens nicht identisch ist mit "Rondeaux").

Dabei sind die "Refrains" knapp gehalten und bestehen aus unterschiedlich kombinierten lapidar-gelassenen eintaktigen Gesten in fluider Anordnung. Nach reigenhaft eingesetztem signalhaft Windspielartigem sowie ausgedehnteren Klangflächenräumen geht dieses Pianissimo-Stück am Ende über sich selbst hinaus, woraus im letzten "Refrain" ein inhaltlicher und damit wesenhafter Wechsel der Instrumentation resultiert.