Das Vesperbild bildet quasi den Moment zwischen dem Herabsinken in den Schoß und der korrespondierend aufwärts gerichteten Heimholung.
Obwohl kein Versuch der Übersetzung einer Skulptur in Klang, scheinen die beiden Körper im Erklingen einer Musik, die eine der Betrachtung, des sich Versenkens in das Wechselspiel der zwei Einzelfiguren ist, in sanfte Bewegung zu geraten.
Der Gitarrenton und seine hier spezifische Art des "mezza voce-Anschlags" schaffen – ganz von Innen, zurückgenommen und in Einkehr – einen schwebenden Klangraum, in dem bei zugleicher Wahrnehmung der Figurengruppe Schmerz und Mitleiden womöglich fühlbarer und eine Idee von Erlösung gar greifbarer werden könnten.