In Kern.Spalte. spielt Bröder geschickt mit klanglichen Verschmelzungen und gegensätzlichen Eigenheiten von Blockflöte und Gitarre. Die Attacke des ersten Gitarrenakkords löst die Blockflöte in absteigenden Spaltklängen auf. Die extreme Dynamik beider Instrumente kreiert einen abwechslungsreichen Dialog. Rhythmische Teile mit häufigen Taktwechseln und Abschnitte senza misura fordern Determiniertheit und improvisatorischen Umgang mit der Komposition. Besonders interessant sind Experimente im piano-Bereich mit Flageolett, labilen Tönen und Geräuschen, mit dem gelungenen Versuch einer klanglichen Annäherung von Blockflöte und Gitarre.

Lucia Mense
(in: Windkanal 4/2006)